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Wenn das Ich nicht mitwächst.

Ein beispielhafter Fall für die Therapie einer Persönlichkeitsstörung

Wie positiv sich die professionelle Hilfe auswirkt, zeigt das Beispiel von Lisa S.:

Das Selbstbewusstsein des Familien-Nesthäkchens war nie besonders ausgeprägt. Die frühe Scheidung der Eltern, zwischen denen sie sich aufrieb, trug Lisa S. lange Jahre mit. Während die älteren Geschwister auszogen, das Elternhaus hinter sich ließen, fühlte sie sich von allen abgelehnt und wertlos. Bereits als 17-Jährige litt sie an Symptomen wie Lebensmüdigkeit, einer Essstörung, Despression und starken Gefühlsschwankungen, versuchte, nach jugendpsychiatrischer Betreuung wieder Tritt zu fassen. Das gelang nicht. Infolge ihrer Erkrankung brach Lisa S. die Schule ab, beendete die Ausbildung nicht, brach zudem die Maßnahme des Jobcenters ab, weil sie sich dort belästigt und gemobbt fühlte. Zeitweise fand sie stattdessen Halt bei einer Sekte, die sie aber mithilfe der Familie wieder verlassen konnte.

Nach dem Zusammenbruch Aufnahme in der Aduleszentenstation

Mit 20 Jahren erlitt Lisa S. einen Zusammenbruch, als sie gerade versuchte, sich durch einen Einzug in eine Wohngemeinschaft von der Mutter abzunabeln. In der Aufnahme der Stiftung Tannenhof wirkte sie verzweifelt, stark bedrückt, hilfsbedürftig und ratlos. Sie fühlte sich von allen abgelehnt und abgewertet, glaubte, dies auch am Verhalten und den Blicken der anderen zu erkennen. Ihr Selbstbewusstsein war komplett zusammengebrochen.

Experten stabilisieren und erarbeiten individuelle Therapie

Für das Expertenteam der Adoleszentenstation bedeutete das zunächst Stabilisierung mit sehr viel pflegerischer und therapeutischer Zuwendung, Ermutigung und Zuspruch. Gemeinsam mit ihr, und auch unter Einbindung der Eltern, wurde ein auf Lisa S. zugeschnittenes psychotherapeutisches Behandlungsprogramm erarbeitet, dass sie nicht nur in ihrer Persönlichkeit wieder stärken, sondern ihr auch wieder Zukunftsperspektiven aufzeigen sollte.

Kombinierte Therapie ermöglicht den Umgang mit Angst und den Blick auf die Gegenwart

Neben der erfolgreichen medikamentösen Behandlung mit Antidepressiva, die schnell und deutlich griff, war auch die Gruppentherapie ein wesentlicher Baustein der Behandlung. Hier arbeitete sie an ihrer Angst vor anderen Menschen und der möglichen Ablehnung ihrer selbst. In der Psychoedukationsgruppe zu Depression und Angst entwickelte sie ein Verständnis für ihre Symptome und den richtigen Umgang damit. Auch Einzelgespräche mit der Bezugstherapeutin waren Teil des Behandlungsprogramms. Dabei wurde ihr bewusst, dass sie sich weniger mit den Erlebnissen aus der Vergangenheit, sondern mehr mit der Gegenwart auseinandersetzen soll.

Tagesstruktur als Basis für eine berufliche Perspektive

Wie wichtig eine bewusste Tagesstrukturierung ist, lernte sie in der Ergotherapie. Achtsamkeit, Genusstraining und Selbstversorgung waren ebenfalls Bestandteil. Die Förderungen ihrer Fähigkeiten und Neigungen standen im Zentrum für Arbeitsdiagnostik und berufliche Integration im Zentrum, um eine berufliche Perspektive zu entwickeln. Das stellte sie zwar vor Schwierigkeiten und Hindernisse mit mehreren Krisen und Symptomen, die sie aber zum Ende der Behandlungszeit gut überwinden konnte.

Wechsel in eine ambulante Betreuung ist der nächste Schritt für den Alltag

Insgesamt wirkte sich die Therapie auf der Adoleszentenstation mit dem Paket aus Gruppen- und Einzeltherapien positiv aus. Nach zwei Monaten verließ Lisa S. die Station wieder zuversichtlich mit Blick auf ihre Zukunft – mit einer besseren Stimmung, einem besseren Selbstwertgefühl, Methoden zur Regulation von negativen Gefühlen und Gedanken sowie der Absicht, beruflich bei der abgebrochenen Ausbildung wieder anzuknüpfen. Auf Rat der Psychologin kümmerte sie sich zusätzlich um einen Psychotherapieplatz für die ambulante Nachbehandlung, um dauerhaft stabil zu bleiben und Probleme und Ängste frühzeitig anzugehen. Für den Alltag hat sie sich zudem Unterstützung durch das ambulant betreute Wohnen geholt.

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