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Neurologische Erkrankungen

Körperliche Funktionsstörungen in Gehirn und Rückenmark, Nerven und Muskeln.

Neurologische Erkrankungen sind Erkrankungen des Nervensystems. Jeder Mensch verfügt über 100 Milliarden Nervenzellen in seinem Körper. Sie steuern und koordinieren unsere Bewegungen, unsere Sinne, Gefühle und unser Denken. Ist die Funktion der Nervenzellen gestört, entstehen die unterschiedlichsten Erkrankungen des Nervensystems. Dieses besteht aus dem zentralen Nervensystem, das mit dem Rückenmark und dem Gehirn die unterschiedlichen Reize verarbeitet und dem peripheren Nervensystem mit der Muskulatur, das für die Steuerung unserer gesamten Körperaktivitäten verantwortlich ist. Gestörte Nervenfunktionen können beiden Bereiche und damit den gesamten Körper beeinflussen.

Neurologische Krankheiten sind daher extrem unterschiedlich. Manche beginnen plötzlich wie ein Hirninfarkt oder ein epileptischer Anfall, manche schleichend zunehmend wie eine Parkison- oder Alzheimererkrankung, manche kommen und gehen wie die Veränderungen bei Multipler Sklerose oder wie auch bei vielen Schmerzsyndromen, etwa der Migräne. Nahezu jeder zweite Mensch wird bis zum 70. Lebensjahr mindestens eine behandlungsbedürftige neurologische Störung durchlaufen, ältere Menschen sogar noch häufiger.

Da es eine Fülle von Nervenkrankheiten gibt, zeigen sich auch die Symptome auf ganz unterschiedlicher Weise. Bewegungsstörungen und Lähmungen, Empfindungsstörungen oder Taubheitsgefühle, Schmerzen, Schlaf- und Funktionsstörungen aller Art, Konzentrationsschwäche oder auch Schwindel und vieles mehr können eine neurologische Ursache haben und werden bei uns umfassend untersucht.

Wenn Sie zum Beispiel plötzlich oder langsam zunehmend eine Lähmung entwickeln, wenn für Schmerzen keine Ursache gefunden wird oder die Therapien nicht anschlagen, wenn etwas im Körper sich nicht mehr normal anfühlt oder funktioniert, dann ist oft eine weitergehende neurologische Untersuchung erforderlich, um behandelbare Ursachen nicht zu übersehen.

So vielfältig wie die Erkrankungen können auch die Faktoren sein, die sie auslösen. Autoimmunerkrankungen oder Infektionen gehören dazu, aber auch entzündliche oder degenerative Prozesse im Gehirn oder andere Funktionsstörungen bis hin zu Durchblutungsstörungen. Bei einigen Nervenkrankheiten ist noch nicht vollständig geklärt, wie diese ausgelöst werden – zum Beispiel bei der Multiplen Sklerose.

Im Klinikbereich Neurologie der Evangelischen Stiftung Tannenhof werden Patienten mit allen neurologischen Erkrankungen nach modernen Methoden diagnostiziert und auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand behandelt. Das gilt für die Therapie von akuten Erkrankungen ebenso wie für die Behandlung chronischer neurologischer Beschwerden. 

Besondere Schwerpunkte unseres Behandlungsspektrums sind

  • Chronische Schmerzen
  • Parkinson-Krankheit oder andere neurologische Gehirnerkrankungen
  • Erkrankungen der peripheren Nerven und der Muskulatur (Möglichkeit der Behandlung mit Botulinumtoxin)
  • Bandscheibenvorfälle und Rückenschmerzen
  • Borreliose
  • Multiple Sklerose
  • Epilepsie
  • Schlaganfall (Post-Akutphase)
  • Begleitende psychiatrische oder psychosomatische Störungen

Vor allem auch die Alterserkrankungen wie das Parkinson-Syndrom treten aufgrund der zunehmend älter werdenden Bevölkerung immer häufiger auf, sie können aber bei rechtzeitiger Diagnose oft gut behandelt werden.

Die Grundlage der Diagnostik von Erkrankungen und Funktionsstörungen der Nerven ist die neurologische Untersuchung. Sie beginnt mit einem ausführlichen Gespräch zwischen Ihnen und der ärztlichen Betreuung aus unserem Neurologenteam. Diese genaue Befragung bildet einen wichtigen Bestandteil der Diagnose. Nach sorgfältiger Aufklärung stimmen wir die weiteren diagnostischen Schritte, die zur Klärung Ihrer Beschwerden nötig sind, mit Ihnen ab und wählen gemeinsam die schonendsten Methoden aus. Angst vor Untersuchungen ist daher unbegründet. Ohne größere technische Hilfsmittel prüft Ihr Arzt zunächst den Zustand und die Funktionen von Gehirn, Nerven und Muskeln. Dazu untersucht er unter anderem Ihre Sensibilität, Motorik, Reflexe und Bewegungskoordination, Hirnnerven, Psyche und vegetative Funktionen. Ausfälle und Funktionseinschränkungen des Nervensystems sind dann bereits genauer einzuordnen und können ursächlich dem Gehirn, Rückenmark oder dem peripheren Nervensystem zugeordnet werden.

Folgende Untersuchungsverfahren stehen für die Diagnostik zur Verfügung:

  • Klinisches Labor einschließlich Liquordiagnostik und -zytologie
  • Röntgen-Abteilung
  • Neuropsychologisches Testlabor
  • Elektrophysiologische Funktionsdiagnostik (EEG, EMG & NLG, multimodal evozierte Potentiale, Nystagmographie, MEP)
  • Extra- und intrakranielle Doppler-Gefäßdar­stellung im cw- und Duplex-Verfahren
  • Vegetative Funktionsdiagnostik
  • Biofeedback

Spezielle internistische, orthopädische und radiologische Untersuchungen, die in unserem Hause selbst nicht vorgenommen werden können, werden in Kliniken und Fachpraxen der näheren Umgebung durchgeführt, mit denen wir eng und kontinuierlich kooperieren.

Das medizinische Gebiet der Neurologie hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Heute sind wir in der Lage, so gut und effektiv klinisch zu behandeln wie nie zuvor. Bei sehr vielen neurologischen Erkrankungen stehen Therapien zur Verfügung, die Krankheitsverläufe bremsen, Leiden verhindern und die Lebensqualität erhalten. Es gibt jedoch weiterhin neurologische Erkrankungen, für die bisher noch keine Therapien verfügbar sind; dazu gehören die meisten neurodegenerativen Erkrankungen (mit Ausnahme von Parkinson) und viele Muskelerkrankungen.

Das Ziel unserer Neurologie-Experten ist, dass es Ihnen bald besser geht und wir Ihnen in unserem multidisziplinären Team aus Ärzten, Therapeuten und Pflegefachkräften bestmöglich mit modernen Methoden helfen. Dabei können manche Therapieansätze positiv ineinandergreifen. Das kann nur gelingen, wenn die Aufklärung darüber so erfolgt, dass Sie alles verstehen und gut mitmachen können und wollen.

Das Zusammenwirken vielfältiger Therapieansätze und die enge Kooperation mit den medizinischen Nachbardisziplinen (Innere Medizin, Radiologie, Neurochirurgie, Psychiatrie und Psychotherapie sowie Psychosomatik) ermöglichen Behandlungserfolge auch bei langwierigen und komplizierten Krankheitsverläufen.

Wichtige Therapiebereiche, mit denen wir behandeln

  • Manuelle Medizin (Chirotherapie)
  • Krankengymnastik auf neurophysiologischer Basis
  • Spezielle Physikalische Therapie, Atemtherapie und Hydrotherapie (Bewegungsbad)
  • Ergotherapie
  • Ernährungsberatung
  • Psychosomatische Diagnostik und Therapie
  • Psychoedukative und verhaltenstherapeutische Gruppenarbeit
  • Medikamentöse Therapie
  • Neuraltherapie
  • Akupunktur
  • Autogenes Training oder Jacobson-Relaxation
  • Biofeedback
  • muskuläre Stimulationstechniken, z. B. TENS
  • Schmerztherapie von Tumorpatienten im Endstadium (Palliativmedizin mit Überleitung zum Hospizkonzept) ist möglich

Unsere Therapien werden ergänzt durch

  • Seelsorge
  • Sozialdienst / Überleitungspflege

Die Planung und Durchführung der einzelnen Therapieschritte wird in unserer Klinik durch eine standardisierte Kontrolle des Therapieerfolges gesichert, um Ihnen die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.

(Nach der Überweisung durch Ihre Haus- oder Fachpraxis kann die Behandlung in unserer Klinik erfolgen und wir sind für Sie mit unserem Neurologie-Team da.)

 

Ihr Kontakt zu uns

Aufnahme
Hier finden Sie die Möglichkeiten der Aufnahme bei uns.

Kontaktaufnahme
Telefon 02191 12-0
E-Mail ​​info@stiftung-tannenhof.de

Unsere Spezialisten

Prof. Dr. med. H.-J. Braune

Leitender Arzt des Klinikbereichs Neurologie mit klinischer Neurophysiologie und spezieller Schmerztherapie
Telefon 02191 12-1192

Mögliche Standorte der Behandlung

Abhängig von der Diagnose bieten wir Therapien an verschiedenen Standorten an