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Angststörungen

Die verbreitete Furcht – zwischen krankhafter Angst und Panikattacken.

Angst hat jeder, in normalem Ausmaß schützt uns Angst vor Gefahr. Wenn die Angst jedoch nicht mehr im Verhältnis zu der Situation steht, in der sie auftritt, ist es eine Angststörung. Diese übersteigerten Ängste können entweder allgemeiner Art sein (generalisierte Angststörung), sie können sich jedoch auch auf bestimmte Dinge beziehen, die Ängste auslösen (z. B. eine Spinnenphobie), sie werden in bestimmten Situationen erlebt (z. B. eine Fahrt im Fahrstuhl) oder sie treten urplötzlich als Angstanfall (Panikstörung / Panikattacke) auf.

Angststörungen können plötzlich und sehr heftig auftreten oder sie setzen sich dauerhaft unterschwellig fest. Betroffene Menschen schränken sich aus Furcht ein: sie haben Angst vor der Angst. Jeder angstauslösende Faktor wird vermieden, die Betroffenen ziehen sich zurück, die Lebensqualität ist stark beeinträchtigt.

Die Anzeichen einer Angststörung sind häufig vorwiegend körperlich. Die Symptome treten oft auch anfallsweise auf:

  • Das Herz rast oder der Herzschlag ist unregelmäßig, Enge in der Brust tritt auf
  • Luft- oder Atemnot tritt ein, bis hin zu Erstickungsgefühlen
  • Die Muskulatur ist angespannt
  • Man fühlt sich benommen, ist unsicher, hat das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen, bekommt weiche Knie oder ist schwindelig
  • Es wird heiß, man schwitzt oder ein Kälteschauer überkommt einen
  • Es wird einem übel, der Bauch krampft
  • Man hat Angst, die Kontrolle zu verlieren, wahnsinnig zu werden oder auch zu sterben

Dies kann wiederholte Notarzteinsätze oder Notfall-Untersuchungen aufgrund starker körperlicher Symptome zur Folge haben.

Dazu kommen psychische Symptome:

  • Man ist ständig unruhig
  • Man entwickelt eine dauernde Besorgnis und immer neue Befürchtungen, besonders bei neu auftretenden Situationen / Anforderungen
  • Die Angst, alleine zu sein, nach draußen zu gehen oder schwer zu erkranken, steigt
  • Dadurch bedingt erfolgt ein Rückzug, angstauslösende Reize werden vermieden

So vielfälig wie die Ängste selbst sind auch ihre Auslöser, häufig kommen mehrere Faktoren und deren Wechselwirkung zusammen. Angststörungen können familiär bedingt auftreten. Zum einen aufgrund einer Veranlagung (Gene), aber auch durch damit verbundene Ereignisse in der Lebensgeschichte. Sie beginnen teilweise schon in der Kindheit. Wie sich die Ängste entwickeln, hängt auch von dem Verhalten in der Familie und dem Umfeld ab. Falsch erlernte und eingeprägte Verhaltensweisen im Umgang mit Angstsituationen spielen ebenfalls eine Rolle. Auch traumatische Verlusterlebnisse und schwere Erkrankungen tragen zur Entstehung einer Angststörung bei, ebenso wie drohende Beziehungsabbrüche. Auslöser können weiterhin Stress und Belastung im Zusammenleben oder -arbeiten mit anderen Menschen sein. 

Das Wechselspiel zwischen selbstständiger Lebensführung und der Gebundenheit an andere Menschen gelingt nicht.

Angst ist ein notwendiger Bestandteil des Lebens und ein bei Gefahren oder in besonderen Situationen sinnvolles Warnsignal. Jeder Mensch kennt angstbesetzte Situationen. Sobald die Angst ein übersteigertes Ausmaß im Verhältnis zur Situation oder Ursache annimmt, handelt es sich um eine Angsterkrankung.

Krankhafte Ängste können leicht und vorübergehend sein. Es gibt aber auch schwere Ausprägungen, die den Lebensalltag massiv und langanhaltend behindern, ihn auf einen sehr engen Radius begrenzen und großes Leiden verursachen. Das Risiko, daraus weitere psychische Störungen zu entwickeln (z. B. eine Depression oder eine Suchterkrankung) ist hoch.

Angststörungen sind gut behandelbar. Entscheidend ist ein vertrauensvolles Verhältnis zu den betreuenden Fachärzten. Psychotherapeuten besprechen mit den Erkrankten deren Lebensgeschichte, Hintergründe der Ängste und besonders die Schwierigkeiten, angsteinflößende Situationen auszuhalten. Gemeinsam mit den Therapeuten gelingt es nach und nach besser, angstbesetzte Situationen aktiv anzugehen. Auch die Faktoren, die zur Entstehung oder Verschlimmerung des Leidens beigetragen haben, werden im therapeutischen Gespräch beleuchtet und nach Möglichkeit behoben.

Je nach Schwere und Ausprägung der Angstsstörung kann die Therapie medikamentös unterstützt werden. Angstlösende Medikamente sind zumeist Beruhigungsmittel und Antidepressiva. Sie haben einen wichtigen Stellenwert, da sie gut und zuverlässig gegen Angststörungen wirksam sind.

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